Wir trauern um Sybille Benning

Simone Wendland zum Tod von Sybille

Liebe Parteifreundinnen und Parteifreunde!

Eigentlich war geplant, dass wir an diesem Wochenende unseren Newsletter-Versand wieder aufnehmen. Aber eine sehr traurige Nachricht lässt uns alle innehalten: Sybille Benning ist verstorben. Sie starb in der Nacht von Freitag auf Samstag. Sybille wurde nur 61 Jahre alt.

Sybille war bis vor einigen Monaten acht Jahre lang unsere Bundestagsabgeordnete, sie war unsere Kreisvorsitzende und sie war Ratsmitglied, zuletzt engagierte Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes des Kreisverbandes Münster e.V. Ich könnte noch zahlreiche Funktionen und Ämter und unzählige Mitgliedschaften auflisten. Sie werden das in den nächsten Tagen an den verschiedensten Stellen nachlesen können.

Ich möchte an dieser Stelle den Menschen Sybille Benning würdigen und hoffe, dass mir das gelingt. Sybille hat mich fast mein ganzes politisches Leben lang – über 20 Jahre – begleitet. Wir waren zusammen im Rat und einige Jahre lang auch zeitgleich Abgeordnete – sie in Berlin, ich in Düsseldorf. In so einer langen Zeit erlebt man viele Höhen und Tiefen.

Ich habe Sybille dabei immer als jemanden erlebt, dem kaum mal ein böses Wort über eine andere oder einen anderen über die Lippe kam – und wenn doch, dann mit einem verständnisvollen Unterton. Wenn man Sybille mit einem Satz beschreiben sollte, würde ich sagen: Sie war ein bisschen wie Münster. Natürlich war sie gebürtige Münsteranerin und liebte ihre Stadt. Doch bei aller Bodenständigkeit war sie auch weltoffen. Zwei Jahre hat sie in Paris gelebt und dann mit ihrem Mann in Roxel ein sehr erfolgreiches Gartenbauunternehmen aufgebaut, das weltweit tätig ist. In die CDU trat sie ein, da war sie schon 40. Sie hatte sich als Mutter in der Schule engagiert und festgestellt, dass man so richtig nur etwas bewegen kann, wenn man sich politisch engagiert.

Das hat sie mit einem hohen Maß an Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein getan. Sie hat sich nicht nur in die Pflicht nehmen lassen, als die CDU Münster zunächst eine Abgeordnete und dann eine Kreisvorsitzende suchte, sondern sie hat diese Aufgaben auch äußerst verantwortungsvoll und pflichtbewusst wahrgenommen – durchaus auch oft ohne Rücksicht auf persönliche Bedürfnisse oder ihre Gesundheit.

Sybille war eine Kümmerin. Was man an sie herantrug, war in guten Händen und sie kümmerte sich darum – egal, ob es große oder kleine Probleme waren, egal, ob man sie gewählt hatte oder nicht.  Sie war präsent und nahm unzählige Termine wahr – auch wenn keine Kameras dabei waren.

Sybille war eine CDU-Frau, aber sie war auch stets dem Grün verbunden: Als Mitglied im NABU und im BUND – schon von Berufs wegen. Als gelernte Garten- und Landschaftsbauerin studierte sie Landespflege mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieurin und hängte noch ein Geographie-Studium mit dem Schwerpunkt Landschaftsökologie dran, dass sie als Diplom-Geographin abschloss. Privat war sie begeisterte Bienenzüchterin. Viele, erinnern sich noch an die Wahlkämpfe in denen es Sybilles Honig in kleinen Gläschen gab.

Die grünen Themen lagen ihr daher immer besonders am Herzen, später im Bundestag auch die Wissenschaft und die Forschung.

Sybille hatte im Bundestagswahlkampf und dann auch als Titel ihrer Homepage einen Slogan gewählt, der so einfach wie passend war: „Natürlich Sybille“.

Denn das war sie gleich in mehrfacher Hinsicht: Natürlich. Sie war ungekünstelt und bescheiden und naturverbunden.

Als sie sich 2020 entschied, nicht wieder für den Bundestag zu kandidieren, nannte sie gesundheitliche Gründe. Viele von uns wussten von ihrer Krankheit und ihrem Kampf gegen sie. Sie selbst hat nicht viel darüber geredet. Im März hatte ich sie gefragt, ob sie für unseren Kreisverband nicht weiter im Bezirksvorstand der CDU Münsterland als stellvertretende Bezirksvorsitzende arbeiten möchte. Sie hat sich über die – eigentlich selbstverständliche – Anfrage gefreut, dann aber nach einigen Tagen abgesagt.

Es fällt mir sehr schwer zu realisieren, dass Sybille nicht mehr unter uns ist und ich bin zutiefst traurig. So wird es vielen gehen, die sie gekannt haben. Sybille wird fehlen – in Münster und in der CDU.

Vor allem aber wird sie natürlich ihrer Familie fehlen. Wir alle haben ihr einen langen politischen Ruhestand mit ihrem Mann Frank und ihren Kindern gewünscht. Es war ihr und ihnen nicht vergönnt.

Wir trauern gemeinsam um Sybille Benning, schließen sie unsere Gebete ein und werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Ihre

Simone Wendland

Kreisvorsitzende der CDU Münster

Sybille Benning am 14.06.17 in ihrem Wahlkreis in Münster. / Fotograf: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

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