Risikonummer Albachtener Feuerwehrhaus
Münster-Albachten – Das neue Albachtener Feuerwehrgerätehaus droht die erwartete „Never ending story“ zu werden. „Der Ratsbeschluss von SPD, Grünen und FDP vor einem Jahr für einen Neubau auf dem alten Friedhof entpuppt sich als Risikonummer“, sagt Albachtens CDU-Ratsherr Peter Wolfgarten. An dem von der Fachverwaltung vorgeschlagenen und von der CDU unterstützten Standort Weseler Straße wäre dagegen in diesem Jahr der Baubeginn möglich gewesen. Zudem dürfte der Standort Friedhof an der Dülmener Straße den Steuerzahler 5 Mio. Euro teurer kommen, nur eingeschränkt nutzbar sein und durch Nachbarschaftsklagen auf die ganz lange Bank geschoben werden.
Wolfgartens Einschätzung speist sich nicht aus den Bedenken, die er und die CDU schon im vergangenen Jahr gehabt haben. Grundlage seiner Einschätzung ist eine aktuelle Antwort der zuständigen städtischen Dezernenten Wolfgang Heuer und Matthias Peck auf eine Anfrage Wolfgartens. Darin heißt es über den möglichen Realisierungszeitpunkt und die Ankaufsverhandlungen für das Grundstück: „Eine zeitliche Perspektive kann nicht benannt werden.“
Unklar sind laut Wolfgarten auch die Kosten der Herrichtung und Erschließung des Grundstückes. Allein für eine Gesamtfläche von 100 Gräbern müsse ein Bodenaustausch durchgeführt werden, dessen Kosten sich laut Stadtverwaltung noch gar nicht berechnen lassen. Der Kauf der Grundstücke müsse mit einer weiteren hohen Summe veranschlagt werden. Hinzu kommen 1,7 Mio. Euro zusätzliche Planungskosten, da der übliche Baustandard für Feuerwehrhäuser hier von der Stadt nicht angewandt werden kann, sondern eine aufwendige Individualplanung herangezogen werden muss. Der angestrebte Tausch mit Grundstücken im Baugebiet Albachten Ost bedeute, dass der Stadt dieses Bauland nicht mehr zum Verkauf zur Verfügung steht, was ein zusätzliches Minusgeschäft bedeute. „Der Feuerwehrstandort auf dem Friedhof an der Dülmener Straße dürfte alles in allem 5 Mio. Euro teuer werden als der Standort an der Weseler Straße.“
Das Raumprogramm mit vier Stellplätzen für Feuerwehrwagen könne nach einer Machbarkeitsstudie zwar den feuerwehrtechnischen Vorgaben entsprechen. „Aber es gibt hier nicht die geringsten Ausbaureserven für künftigen Bedarf, das ist unverantwortlich“, so der CDU-Ratsherr. Vor 2026 gibt es auch unter den besten Bedingungen kein neues Feuerwehrhaus in Albachten. Und weitere Verzögerungen zeichnen sich bereits ab.
Denn unmittelbar an den Standort Friedhof grenzende Eigentümer haben eine Rechtsanwaltskanzlei mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragt. Durch den Anwalt werden Bedenken gegen den Standort geltend gemacht und Rechtsmittel angekündigt, sofern das neue Feuerwehrhaus hier realisiert werden sollte.
