Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist das Rückgrat der Mobilität in Westfalen-Lippe. Jeden Tag sind tausende Menschen auf ihn angewiesen – auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zur Ausbildung. Auch für Wirtschaft, Ausbildung und Lebensqualität spielt der SPNV eine zentrale Rolle.
Als Aufgabenträger für den SPNV ist der NWL verantwortlich für die Planung, Organisation und Weiterentwicklung eines verlässlichen Nahverkehrsangebots auf der Schiene in Westfalen-Lippe. Damit wir dieser Verantwortung gerecht werden können, sind wir auf eine enge und funktionierende Zusammenarbeit mit unseren Partnern angewiesen – insbesondere mit der DB InfraGO, die für Bau, Betrieb und Instandhaltung der Schieneninfrastruktur zuständig ist.
Doch genau hier liegt derzeit ein akutes Problem: Die dringend notwendige Sanierung des Schienennetzes ist zweifellos eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In der Praxis jedoch führen massive Verzögerungen und Umplanungen seitens der DB InfraGO zunehmend dazu, dass wir unseren Auftrag nicht mehr erfüllen können. Die Umsetzung geplanter Maßnahmen stockt, Angebotsausweitungen geraten ins Wanken, der Verlust von Fördermitteln droht. Schon heute ist die Verlässlichkeit des SPNV für viele Fahrgäste ein täglicher Stresstest – ohne entschlossenes Gegensteuern wird sie weiter abnehmen. Damit steht das Vertrauen in den SPNV in unserer Region auf dem Spiel.
Uns in Westfalen-Lippe trifft dieses Problem ungleich härter: In Ballungsräumen stehen im Falle von Ausfällen oftmals alternative Linien oder Verkehrsmittel zur Verfügung, im ländlichen Raum ist das aufgrund der geringeren Netzdichte nicht gesichert. Zudem lag der Fokus der Sanierung in den letzten Jahrzehnten vornehmlich auf den Haupttrassen der DB, nicht auf den Trassen in unserem ländlichen Raum.
Aus diesem Grund wenden wir uns heute in aller Deutlichkeit an Sie: Wenn wir jetzt gemeinsam handeln, können wir die Ergebnisse jahrelanger Planungs- und Entwicklungsarbeit noch sichern – und die Zukunft des SPNV in Westfalen-Lippe nachhaltig stärken.
An einen Tisch kommen und Lösungen finden
Wir wollen darauf nicht nur hinweisen, sondern auch handeln: Ziel ist es, in den Dialog mit den handelnden Akteuren und politischen Entscheidern zu treten und gemeinsam darauf hinzuwirken, diesen Zustand zu verbessern. Wir brauchen eine bessere Synchronisierung von Maßnahmen, Priorisierungen und verlässliche Planungen mit ausreichend Vorlauf. Wir wollen, dass Verkehrsleistungen wie bestellt auf die Schiene gebracht werden können. Wir wollen die effiziente und zielgerichtete Verwendung von Steuergeldern sicherstellen. Und wir wollen Lösungen direkt umsetzen statt über bürokratische Umwege.
Wir als NWL bringen unsere Kompetenz und Erfahrung ein: Als Aufgabenträger kennen wir das Zusammenspiel aus Infrastruktur, Betrieb und politischen Vorgaben. Es gehört zu unserem Handwerk, mit unterschiedlichen Anforderungen und Playern umzugehen. Mit unserem Wissen können wir in der Gesamtplanung dazu beitragen, dass die richtigen Priorisierungen vorgenommen werden – wenn man uns in den Gesamtprozess einbindet.
Rahmenbedingungen verbessern – Ihre Unterstützung ist gefragt
Der NWL wird alles daransetzen, dass die Interessen der Region ernst genommen und bei der Realisierung berücksichtigt werden. Wir fordern verlässliche Planungen, koordinierte Bauabläufe und eine klare Priorisierung des Nahverkehrs als Teil der Daseinsvorsorge. Wir bringen Akteure an einen Tisch und machen den Handlungsdruck sichtbar – gegenüber Bund, Land, DB und Öffentlichkeit. Und dafür brauchen wir Ihre Unterstützung:
- Informieren Sie sich auf dieser Seite: https://www.nwl-info.de/spnv-unter-druck.html
