Neuer Schulentwicklungsplan: Verlässliche Schülerprognosen sichern langfristige Schulplanung

Umzug der Ludgerusschule Albachten in den Neubau Albachten-Ost denkbar

Münster (SMS) Die Stadt Münster hat eine neue Planungsgrundlage für ihre Schulen erstellt. Mit den darin prognostizierten Schülerzahlen kann die Stadt bis zum Schuljahr 2033/34 verlässlich für alle Grundschulen und weiterführenden Schulen planen. „Auf der Grundlage des Schulentwicklungsplans können wir nicht nur passende Maßnahmen für alle städtischen Schulen in Münster ableiten, sondern die Prognosezahlen machen anstehende Veränderungen in der Schullandschaft transparent und nachvollziehbar“, sagt Stadtdirektor Thomas Paal.

Der Plan beschreibt ausgewählte Entwicklungen je nach Schule, Stadtbezirk oder Schulform und leitet darauf aufbauend Handlungsempfehlungen und Maßnahmen ab. Die Stadt kann sich nun mit sogenannten schulorganisatorischen Maßnahmen auf mögliche Entwicklungen vorbereiten und Münsters Schullandschaft datengestützt gestalten.

Wie zu erwarten, zeigt sich an den Grundschulen der deutlichste Trend hin zu mehr Nachmittags-betreuung. Im Schuljahr 2024/25 sind gut 76% der Schüler*innen der öffentlichen Grundschulen im offenen oder gebundenen Ganztag. 2015/16 waren es lediglich 57%.

Bestandsaufnahme Stadtteil Albachten

Im Bezirk Münster West lebten im Jahr 2024 rd. 64.000 Menschen, ca. 9,3% davon sind im Alter zwischen 6 und unter 16 Jahren. Der geringste Anteil ist mit rd. 5% in Sentrup zu finden, der höchste mit rd. 12% im Stadtteil Albachten. In Münster-West existieren zum Schuljahr 2024/25 acht öffentlichen Grundschulen, u.a.

Schulname Stadtteil Sozialindex Schülerzahl Teilnahme OGS Zügigkeit

Peter-Wust-Schule Mecklenbeck 2,56 392 47,96% 3

Ludgerusschule Albachten 2,46 296 67,57% 3

Der Vergleich der Schülerzahlprognose mit den vorhandenen und geplanten Schulplätzen zeigt, dass der Schulplatz in Münster-West auskömmlich ist, wenn die geplanten Maßnahmen zu Schuler-weiterungen zu den geplanten Zeitpunkten umgesetzt werden können. Somit wäre das Bildungs-angebot in der Primarstufe in Münster-West insgesamt und bis 2033/34 ausreichend – auch ohne die drei Grundschulen, zu denen es bereits Beschlüsse bzw. erste Überlegungen gibt.

Der Stadtteil Albachten mit der Ludgerusschule sieht sich wie Nienberge einem starken Wachstum der wohnberechtigten Bevölkerung in der Altersgruppe der 6- bis unter 10-Jährigen gegenüber. Bis 2033 wird die Bevölkerung um mehr als 30% i.V.z. 2023 wachsen. Damit unmittelbar verbunden ist auch ein Anstieg der zur beschulenden Kinder.

Die räumliche Situation am Standort der Ludgerusschule ist sehr begrenzt und es wurden bereits Fertigbauklassen aufgestellt. Zur Abdeckung der vorhandenen Dreizügigkeit wären umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen erforderlich. Der Bedarf zur Gründung einer weiteren Grundschule in Albachten kann auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten gleichwohl nicht begründet werden.

Vor dem Hintergrund des voraussichtlich im Sommer 2026 fertiggestellten Schulneubaus in Albachten-Ost, das für drei volle Züge ausgelegt ist, wäre zunächst ein Umzug der Ludgerusschule Albachten dorthin denkbar.

Mit Blick auf die Erweiterung der Peter-Wust-Schule ist zu prüfen, wie sie ab ca. 2028, wenn die wohnberechtigte Bevölkerung in Mecklenbeck wieder zurückgeht und in Albachten steigt, zur Entlastung der Ludgerusschule Albachten beitragen kann. Alternativ ist eine (temporäre) Erweiterung der Ludgerusschule Albachten ggf. unter Einbeziehung des bisherigen Schulstandortes zu prüfen.

Maßnahmen: Umzug der Ludgerusschule Albachten in das neue Schulgebäude. Schuljahr 2026/27 Entwicklung eines Nutzungskonzeptes für den bisherigen Standort der Ludgerusschule unter Berücksichtigung der künftigen Schulraumbedarfe (z.B. Prüfung einer temporären Erweiterung der Ludgerusschule Albachten).

file:///C:/Users/User/Downloads/V_0191_2025_Beschlussvorlage.pdf

Stadt Münster, 27.05.2025

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