Informationsveranstaltung am 27.07.2023
Dr. Philipp Erdmann vom Stadtarchiv Münster wird am 27.07.2023 eine Infoveranstaltung zur Zwangsarbeit in Münster und Mecklenbeck durchführen. Treffpunkt ist um 16 Uhr an der Stele in der Goldenbergstraße. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen.
Frieden ist nicht selbstverständlich. Das merken wir im aktuellen internationalen Kontext mehr denn je. Die Auseinandersetzung mit Geschichte und Erinnerung trägt zu einem besseren Verständnis der Gegenwart bei. Die Entwicklungen zu betrachten, die die Gegenwart hervorgebracht haben, bietet auch Orientierung für die Zukunft.
Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs errichtete die nationalsozialistische Organisation „Deutsche Arbeitsfront (DAF)“ im heutigen Mecklenbeck das „Arbeitslager Mecklenbeck“ mit 15 einfachen Holzbaracken.
Zunächst erfolgte die Nutzung des Lagers Mecklenbeck als Kriegsgefangenenlager. Der Kriegsausbruch führte zu einem großen Arbeitskräftemangel im Deutschen Reich. Zivilpersonen wurden geworben, zwangsrekrutiert oder verschleppt, um dem steigenden Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken und das NS-Regime mit seiner Rüstungspolitik am Laufen zu halten. Am 02. April 1945 besetzten britische und amerikanische Truppen Münster und befreiten die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie deren Kinder.
Nach Ende des 2. Weltkrieges und der Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft blieben viele nun als „Displaced Persons“ bezeichnete ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Lager in Mecklenbeck bis sie in ihre Heimatländer zurückgeführt wurden.
Schon ab Oktober 1945 kamen in der Notunterkunft zusätzlich aus ehemals deutschen Gebieten Vertriebene und Flüchtlinge unter. Das Lager wurde zum zentralen Auffanglager im Landkreis Münster.
Auf Antrag der CDU wurde in Mecklenbeck ein Mahn- und Erinnerungsort für die Opfer von Zwangsarbeit, Krieg und Gewalt im März 2023 errichtet und eingeweiht.

Einweihung der Stele im März 2023